Die Corioliskraft: So bringt sie Hurrikans zum Rotieren
Die Corioliskraft spielt eine wichtige Rolle bei der Entstehung des Wetters auf der Erde. Ohne sie gäbe es überhaupt kein Wetter, wie wir es kennen. Wenn Luftmassen über die Erdoberfläche strömen, werden sie durch die Erdrotation abgelenkt. Dies wird auch als Coriolis-Effekt bezeichnet.
So entstehen Hoch- und Tiefdruckgebiete, und auch Windmuster, wie zum Beispiel die Westwinde in Europa.
Wie funktioniert die Corioliskraft?
Die Corioliskraft tritt auf, wenn sich ein Objekt auf der rotierenden Oberfläche eines Körpers bewegt, wie z.B. der Erde.
Stell dir vor, du steht an einem Fluss. In der Mitte fließt der Fluss ganz schnell, denn dort ist das Wasser tief und es gibt keine Hindernisse. Am Rand hingegen ist das Wasser flach und fließt etwas langsamer. Wirfst du einen Stock in den Fluss, dann wird er anfangen, sich langsam um die eigene Achse zu drehen. Das Ende, das zur Flussmitte zeigt, wird dabei schneller nach vorne bewegt als das andere Ende, was zum Rand zeigt. Je nachdem, auf welcher Seite vom Fluss der Stock treibt, dreht er sich damit im Uhrzeigersinn oder dagegen. (Die linke Seite wäre gegen den Uhrzeigersinn, die rechte Seite im Uhrzeigersinn.)
Auf der Erde passiert etwas Ähnliches: Die Erde dreht sich um ihre eigene Achse und funktioniert damit ein bisschen wie dieser Fluss. In der Mitte, am Äquator, dreht sie sich am schnellsten. Am Nord- und Südpol dagegen sehr langsam.
So dreht die Corioliskraft unser Wetter
Alles, was sich auf der Erdoberfläche bewegt, wird von der Corioliskraft beeinflusst. Wirklich sichtbar wird sie aber nur bei hohen Geschwindigkeiten und großen Distanzen. So spielt sie eine wesentliche Rolle bei der Entstehung von Stürmen und Passatwinden.
Stürme sind nichts anderes als starke Tiefdruckgebiete („Tiefs“), die Luft in ihr Zentrum saugen. In der nördlichen Hemisphäre wird die Luft durch die Corioliskraft nach rechts abgelenkt, während sie in der südlichen Hemisphäre nach links abgelenkt wird. Deshalb rotieren Tiefdruckgebiete und Stürme auf der Nordhalbkugel gegen den Uhrzeigersinn, während sie sich auf der Südhalbkugel im Uhrzeigersinn um ihre eigene Achse drehen.
Je größer der Sturm ist, desto besser könnt ihr diese Drehung auf einem Satellitenbild beobachten. Gerade bei großen Stürmen in den Tropen sieht man, wie sehr sie um die eigene Achse wirbeln. Deshalb nennt man sie Tropische Wirbelstürme. Wir kennen sie aber auch unter dem Begriff Hurrikan oder Taifun.
Und Tornados?
Mit Tornados hat die Corioliskraft dagegen nichts zu tun. Diese sind zu klein, um von der Corioliskraft beeinflusst zu werden. Das zeigt sich auch daran, dass sie sich auf der Nordhalbkugel mal mit und mal gegen den Uhrzeigersinn drehen.
Am stärksten wirkt die Corioliskraft in der Nähe der Pole, direkt am Äquator ist sie dagegen nicht vorhanden. Wirbelstürme brauchen aber die Corioliskraft, um zu zirkulieren. Aus diesem Grund treten Wirbelstürme fast nie genau am Äquator auf und überqueren auch nie den Äquator selbst.
Übrigens: Die Corioliskraft gibt es auch auf anderen Planeten. So kann man zum Beispiel Wirbelstürme auf dem Jupiter beobachten. Ein Megasturm tobt dort sogar schon seit über 200 Jahren.