Hurrikan-Kategorie – was bedeutet das?

Hurrikan-Kategorie – was bedeutet das?

Hurrikans werden in Kategorien eingeteilt, um ihre Intensität und ihr Potenzial für Schäden zu beschreiben. Die Kategorie eines Hurrikans basiert auf seiner Windgeschwindigkeit und wird auf der Saffir-Simpson-Hurrikan-Skala von 1 bis 5 bewertet.

Dabei wird die durchschnittliche Windgeschwindigkeit über 1 Minute gemessen. Es handelt sich hier also nicht nur um Windböen.

Hurrikan-Skala

KategorieWindstärkeGefahren
Tropische Depression46-62 km/h– keine
Tropischer Sturm63-118 km/h– leichter Schaden an Dächern
– Äste können von Bäumen abbrechen
Kategorie 1119-153 km/h
(entspricht einem Orkan)
– Schaden an Dächern und Fassaden
– große Äste brechen ab, und flach wurzelnde Bäume knicken um
– Schäden an Stromleitungen, Äste blockieren Straßen und Wege
– möglicherweise treten Stromausfälle auf, die jedoch in der Regel nicht lange anhalten
Kategorie 2154-177 km/h– stärkerer Schaden an Dächern und Fassaden
– Bäume werden entwurzelt und beschädigen Stromleitungen, Straßen werden blockiert
– Stromausfall sehr wahrscheinlich, der mehrere Tage bis Wochen andauern kann
Kategorie 3 178-208 km/h– Starker Schaden an Dächern und Fassaden
– Kleine Gebäude können vollständig zerstört werden, während größere Gebäude erhebliche Schäden aufweisen können
– viele Bäume werden umknicken oder entwurzelt, und zahlreiche Straßen blockiert
– Strom und Wasser werden für mehrere Tage bis Wochen nach dem Sturm nicht verfügbar sein.
Kategorie 4 209-251 km/h– stabil gebaute Häuser können schweren Schaden nehmen, der Großteil der Dachkonstruktion und/oder einige Außenwände können verloren gehen
– die meisten Bäume werden abgeknickt oder entwurzelt und Strommasten umgestürzt; dadurch werden ganze Siedlungen isoliert
– Stromausfälle dauern Wochen oder Monate
– ein Großteil des Gebiets wird für Wochen oder Monate unbewohnbar sein.
Kategorie 5252+ km/h – wie bei Kategorie 4, aber die betroffene Region ist noch größer und die Schäden an Häusern und Infrastruktur noch verheerender

Zusätzlich zu den genannten Gefahren treten auch noch Überschwemmungen durch hohen Wellengang an den Küsten und extreme Regenfälle auf. Auch Tornados können sich bei Hurrikans bilden.

Wie stark ein Hurrikan eine Gegend überflutet, hängt aber sehr stark von der Region ab. Hurrikan Katrina hat zum Beispiel so schrecklichen Schaden in New Orleans angerichtet, weil 80% der Stadt unter dem Meeresspiegel liegen.

Wie misst man die Windgeschwindigkeit bei einem Hurrikan?

Auge von Hurrikan Katrina, aufgenommen von einem Hurrikan-Jäger im August 2005; Quelle: NOAA

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Windgeschwindigkeiten von Hurrikans zu messen. Die genaueste Methode ist die Verwendung von Hurrikan-Jägern. Dies ist eine spezielle Flugeinheit, die direkt in den Sturm fliegt und Daten sammelt. Die Flugzeuge messen die Windgeschwindigkeit, Luftfeuchtigkeit, Luftdruck und andere Parameter innerhalb und um den Hurrikan herum. Die Daten werden dann analysiert und verwendet, um Vorhersagen über den Verlauf und die Stärke des Sturms zu treffen.

Eine andere Methode ist die Verwendung von Wettersatelliten. Diese Satelliten beobachten kontinuierlich die Bewegungen von Hurrikans aus dem Weltraum und sammeln Daten wie Windgeschwindigkeiten, Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Außerdem lässt sich auf Satellitenbildern sehr gut sehen, wie groß der Hurrikan ist und wo genau sein Zentrum liegt.

Zusätzlich gibt es auch Bodenstationen und Bojen, die Daten sammeln. Bodenstationen sind auf dem Festland und auf Inseln installiert und messen Windgeschwindigkeiten, Luftdruck und andere Parameter. Bojen sind im Meer verankert und sammeln Daten wie Wassertemperatur, Wellenhöhe und Windgeschwindigkeit.

Die Kombination aller dieser Datenquellen ermöglicht es Meteorologen, genaue Vorhersagen über den Verlauf und die Stärke von Hurrikanen zu treffen und entsprechende Warnungen an die Öffentlichkeit auszugeben.


Übrigens: Weil die Skala ursprünglich für die Seefahrt entwickelt wurde, wurden die Windgeschwindigkeiten zuerst in Knoten definiert. Im Jahr 2012 wurde die Skala minimal angepasst, um Übersetzungsfehler bei der Rundung und Umrechnung in andere Einheiten zu vermeiden. Außerdem enthielt die Skala bis 2009 noch Daten wie Wellenhöhe und Luftdruck, aber das hat nicht immer mit den Windgeschwindigkeiten zusammengepasst. Deshalb richtet man sich heute nur noch nach dem Wind.

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