Warum ist es am Meer so windig?

Warum ist es am Meer so windig?

Meistens ist es an den Küsten windiger als in anderen Regionen. Das liegt vor allem daran, dass auf dem Wasser meilenweit keine Hindernisse sind, die den Wind abbremsen würden. Häuser, Bäume oder Berge sind natürliche Barrieren für Wind im Landesinneren.

Außerdem bildet sich oft eine besondere Luftbewegung an den Küsten, die Wind erzeugt: Die Land-Seewind-Zirkulation. Diese spielt vor allem dann eine Rolle, wenn ansonsten kaum Wind wehen würde, zum Beispiel bei einer ruhigen Hochdruckwetterlage.

Dies hängt mit einer besonderen Eigenschaft von zusammen: Wasser verändert seine Temperatur langsamer als fester Erdboden.

Das Land erwärmt sich tagsüber stärker als das Wasser, also heizt sich auch die Luft über dem Land stärker auf. Warme Luft ist leichter als kalte Luft und steigt deswegen auf. Dort, wo die Luft nach oben entweicht, muss von woanders Luft nachrücken, weil sonst ein “Loch” in der Luft entstehen würde. Diese Luft kommt vom Meer, hat sich noch nicht aufgeheizt und ist deswegen kälter. Deswegen weht bei heißem, sonnigen Wetter oft eine kräftige, kühle Brise am Strand.

Nachts kehrt sich der Effekt um: Der Erdboden kühlt sich nachts schneller ab und ist schließlich kälter als das Wasser. Über dem Wasser steigt die wärmere Luft auf und Wind vom Land weht zum Meer, um die Luftbewegung auszugleichen.

Morgens und abends entsteht oft ein Gleichgewicht zwischen Land und Meer, wenn beides ungefähr gleich warm ist. Dann kann es am Meer windstill sein, sodass das Wasser unberührt und klar wirkt wie ein See.


Übrigens: Die Land-Seewind-Zirkulation bildet sich nicht nur am Meer, sondern auch an großen Seen.

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