Meteorologischer und kalendarischer Frühlingsanfang – das ist der Unterschied
Der kalendarische Frühlingsanfang ändert sich jedes Jahr um einige Stunden, findet aber immer am 19., 20. oder 21. März statt. Der meteorologische Frühling beginnt dagegen schon früher, nämlich immer am 01. März.
Was ist der kalendarische Frühlingsanfang?
Kalendarisch beginnt der Frühling an dem Datum, an dem Tag und Nacht gleich lang sind. Die Tageslänge richtet sich immer nach der Position der Erde im Weltall. Je nach Konstellation zwischen Erde und Sonne scheint die Sonne von einem anderen Winkel auf die Erde.
Zum Frühlingsbeginn geht die Sonne überall auf der Welt fast genau im Osten auf und im Westen unter (im Gegensatz zu Nord- oder Südost.) Dieses Phänomen nennt man auch Äquinoktium. Das passiert immer im Zeitraum vom 19. bis 21. März. Die Tageslänge beträgt dann etwa 12 Stunden. Weil sich der Winkel der Sonne während der Länge eines Tages schon geringfügig ändert, sind Tag und Nacht auch am Äquinoktium nicht exakt gleich lang.
Warum die Tage länger wirken
In Berlin beispielsweise war der Tag zum Frühlingsbeginn am 20. März 2022 etwas länger: 12:08 Stunden. Das liegt aber auch daran, dass Tageslängen gegenüber der Nacht unfair gemessen werden: Der Sonnenaufgang beginnt schon dann, wenn die Sonne ihren Scheitel über den Horizont erhebt, und nicht erst, wenn ihr Mittelpunkt dort ankommt. Beim Sonnenuntergang gilt es umgekehrt. Daher erscheint der Tag immer ein paar Minuten länger.
In den Jahren 2012 bis 2047 fällt der Frühlingsanfang immer auf den 20. März. Bis zum Jahr 2011 fiel der Frühlingsbeginn häufig auf den 21. März, dies wird aber erst wieder ab dem Jahr 2102 geschehen.
Der 19. März kommt als Frühlingsbeginn selten vor. Zuletzt gab es ihn im Jahr 1796. Das nächste Mal wird dies wieder im Jahr 2048 geschehen.
Bei Meteorologen kommt der Frühling früher
Der meteorologische Frühling beginnt dagegen jedes Jahr am gleichen Tag: Am 01. März. Der meteorologische Frühling ist anders definiert als der kalendarische Frühling, weil es für die Statistik und Datenauswertung viel leichter ist, mit ganzen Monaten zu arbeiten. So kann man die Frühlingsmonate März, April und Mai komplett zusammenfassen, anstatt mit einem halben März und halben Juni zu rechnen.
Bei den anderen Jahreszeiten gilt dasselbe Prinzip: Der meteorologische Sommer beginnt am 1. Juni, der Herbst am 1. September und der Winter am 1. Dezember. Der kalendarische Beginn dieser Jahreszeiten schwankt jeweils rund um den 21. Tag des Monats.
Übrigens: Die Tag-und-Nacht-gleiche bzw. das Äquinoktium kommt nicht nur im Frühling vor, wenn die Tage länger werden, sondern auch im Herbst, wenn sie wieder kürzer werden. Das markiert den kalendarischen Herbstbeginn, am 22., 23. oder 24. September.