Hurrikans: So entstehen die stärksten Stürme der Welt

Hurrikans: So entstehen die stärksten Stürme der Welt

Die mächtigsten Stürme auf der Welt sind die tropischen Wirbelstürme. Diese kennt man auch unter dem Begriff „Hurrikan“, oder „Taifun“.

Windgeschwindigkeiten von 200 bis 300 km/h kommen in diesen Monsterstürmen häufig vor. Im Extremfall sind sogar über 400 km/h möglich, so wie beim Sturm Olivia im Jahr 1996. Zum Vergleich: Ab 120 km/h spricht man hierzulande von einem Orkan.

Tropische Wirbelstürme entwickeln sich meist aus einem Tiefdruckgebiet rund um den Äquator, auf den Breitengraden zwischen 25° Nord und 25° Süd. Dabei bilden sie sich immer über dem offenen Ozean und nicht über Land.

Damit sich aus einem harmlosen Tiefdruckgebiet ein mächtiger Wirbelsturm entwickeln kann, müssen mehrere Bedingungen stimmen.

Warmes Wasser, kalte Höhenluft

  • Die Wassertemperatur sollte mindestens 26 °C (oder 80°F) betragen, und das bis zu einer Wassertiefe von etwa 50 Metern. Warmes Wasser ist quasi der Treibstoff von tropischen Wirbelstürmen.
  • Über dem warmen Wasser sollte die Atmosphäre so beschaffen sein, dass die Luft nach oben hin deutlich kühler wird. In so einem Fall findet ein starker Austausch von unteren und oberen Luftschichten statt, was für schnelle Auf- und Abwinde sorgt.

Trockenheit erstickt die Stürme im Keim

  • In ca. 5 km Höhe muss die Atmosphäre genug Feuchtigkeit enthalten. Wenn es dort zu trocken ist, dann setzt dies dem wachsenden Sturm einen „Deckel“ auf und bremst ihn aus. Dadurch kann er sich nicht zu einem ausgewachsenen Hurrikan entwickeln.
  • In den höheren Luftschichten muss der Wind aus einer ähnlichen Richtung wehen wie am Boden. Außerdem darf er nicht viel stärker oder schwächer werden. Wenn der Wind sich zum Beispiel in 3 km Höhe sehr stark vom Wind am Boden unterscheidet, „reißt“ er den Sturm einfach auseinander.
  • Für seine bekannte Drehung um die eigene Achse braucht der Wirbelsturm einen gewissen Abstand vom Äquator. Die Drehung von Druckgebieten wird durch die Corioliskraft bewirkt, die sich aus der Drehung der Erde um die eigene Achse ergibt. Am Äquator wirkt diese Kraft am schwächsten, an den Polen dagegen am stärksten. Ein Abstand von ca. 500 km zum Äquator reicht schon, um den Sturm zu verwirbeln.

Hurrikan vs. Taifun

Wenn sich ein tropischer Wirbelsturm gebildet hat, nennt man ihn Hurrikan, wenn er im Umfeld von Nordamerika aktiv ist. In Ostasien spricht man dagegen von Taifunen. In anderen Regionen der Welt nennt man sie einfach tropische Wirbelstürme oder Zyklon.

Wirbelstürme auch vor Europa

In seltenen Fällen bilden sich tropische Wirbelstürme auch über kälteren Gewässern. Ein Beispiel dafür war Hurrikan Pablo, der sich im Oktober 2019 vor der Küste Portugals entwickelte. Die Wassertemperatur dort betrug gerade mal 18 Grad.

Hurrikan-Kategorien

Je nachdem, welche Windgeschwindigkeit im Hurrikan herrscht, bekommt er eine Kategorie von 1 bis 5 zugeteilt, die sich nach der Saffir-Simpson-Skala richtet.


Übrigens: Auf der Nordhalbkugel wirkt die Corioliskraft genau umgekehrt zur Südhalbkugel. Deshalb drehen sich Wirbelstürme in unseren Breiten im Uhrzeigersinn, und auf der Südhalbkugel gegen den Uhrzeigersinn.

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