Wie beeinflussen Berge das Wetter?

Wie beeinflussen Berge das Wetter?

Wetter ist überall ein wichtiges Thema, doch in Gebirgsregionen kann es besonders vielfältig und manchmal auch unvorhersehbar sein.

1. Aufsteigende Luftströme und Regen

Wenn Luftmassen auf Gebirge treffen, können sie nicht durch sie hindurch, also müssen sie aufsteigen. Dieser Prozess wird als „orographischer Aufstieg“ bezeichnet. Beim Aufstieg kühlt die Luft ab, was oft zur Kondensation und Wolkenbildung führt. Diese Wolken können sich zu Niederschlägen verdichten, die besonders an den Luvseiten der Berge – also den Seiten, die dem Wind zugewandt sind – auftreten. Deshalb regnet es in bergigen Gebieten oft mehr als in den umliegenden Ebenen. Außerdem kann es dort zu tagelangem Dauerregen kommen, wenn der Wind lange aus der gleichen Richtung weht. Das betrifft hierzulande zum Beispiel den nördlichen Alpenrand bei konstantem Nordwind.

2. Regenschatten und Wüsten

Auf der Leeseite der Berge, also der vom Wind abgewandten Seite, geschieht oft das Gegenteil: Hier finden wir häufig sogenannte „Regenschatten“. Nachdem die Luftmassen die Gipfel überquert und ihren Wasseranteil auf der Luvseite abgegeben haben, sinken sie trocken auf der anderen Seite ab und erwärmen sich dabei. Dieses Phänomen ist auch als Föhn bekannt und in den Alpen oft zu beobachten. Dies führt zu trockeneren Bedingungen, was in extremen Fällen sogar Wüstenlandschaften entstehen lassen kann. Ein Beispiel dafür ist die Atacama-Wüste in Südamerika, die sich im Windschatten der Anden befindet. Dort gibt es Orte, die seit Jahrzehnten keinen Regen registriert haben.

3. Mikroklima

Berge können auch die Bildung von Mikroklimata fördern, kleinen Klimazonen mit einzigartigen Wetterbedingungen, die sich von denen in der unmittelbaren Umgebung unterscheiden. Diese Mikroklimata entstehen durch Variationen in der Höhe, der Sonneneinstrahlung und der Bodenbeschaffenheit, was zu einer bemerkenswerten Vielfalt an Pflanzen- und Tierleben führen kann. Auf Nordhängen von Bergen herrscht zum Beispiel ein anderes Mikroklima als an Südhängen, wo die Sonne intensiver scheint. So bleibt Schnee an Nordhängen von Bergen auch länger liegen als an Südhängen.

4. Windmuster

Die Topographie der Berge beeinflusst ebenfalls die kontinentalen Windmuster. Gebirgszüge können als Barrieren für Windströme dienen, was zu Änderungen in Windrichtung und -geschwindigkeit führt. Dies kann das Wettergeschehen sowohl auf regionaler als auch auf globaler Ebene beeinflussen. In Europa behindern die Alpen zum Beispiel das direkte Aufeinandertreffen von polarer Kaltluft und suptropischer Mittelmeerluft. Deshalb treten bei uns auch weniger Unwetter und Tornados auf als z.B. in den USA.

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