Warum ist es bei Schnee so still?
Leise rieselt der Schnee … Denn Schnee kann mehr als nur weiß und kalt sein. In den kalten Monaten, wenn er die Landschaft bedeckt, beeinflusst er auch die Akustik unserer Umgebung. Diese Beobachtung ist sogar schon zu einem Weihnachtslied geworden. Aber wie ist das möglich?
Schnee schluckt Schall
Schnee wirkt wie ein natürlicher Schallschlucker. Der Schlüssel liegt in der Struktur des Schnees. Schneeflocken bestehen aus vielen kleinen Kristallen, die miteinander verbunden sind. Diese Struktur schafft eine Vielzahl von Zwischenräumen und Hohlräumen im Schnee.
Wenn Schallwellen auf Schnee treffen, dringen sie in diese Hohlräume ein. Anstatt direkt reflektiert zu werden, wie es bei harten Oberflächen wie Beton der Fall wäre, werden die Schallwellen in den Zwischenräumen des Schnees gestreut.
Das Resultat? Eine gedämpfte Geräuschkulisse. Dies erklärt, warum die Welt nach einem Schneefall oft so ruhig und friedlich erscheint.
Je flockiger, desto stiller
Aber nicht jeder Schnee schluckt die Geräusche gleich gut. Faktoren wie die Temperatur, die Dichte des Schnees und seine Struktur spielen eine Rolle dabei, wie gut er den Schall absorbiert. Frisch gefallener, flockiger Schnee hat beispielsweise mehr Hohlräume als festgedrückter oder nasser Schnee. Und je mehr Hohlräume da sind, umso besser wird der Schall geschluckt.
In der modernen Welt, wo Lärm allgegenwärtig ist, bietet der frische Schnee eine natürliche Pause für unsere Ohren. Ein Moment der Stille und Ruhe inmitten der Hektik des Alltags.
Übrigens: Wenn genug Schnee für ein Iglu da ist, kann man mithilfe von Euroboxen im Format 20x30cm und 22cm Höhe sehr gut Ziegel aus dem Schnee formen.