Warum entstehen Gewitter vor allem im Sommer?
Blitze erhellen den Himmel, und Donner grollen durch die Landschaft. Doch wieso treten Gewitter eigentlich fast nie im Winter, dafür aber sehr oft im Sommer auf?
Der Schlüssel dazu liegt in der Kombination von Wärme und Feuchtigkeit, die typisch für den Sommer ist.
Sommer-Sonne heizt den Boden auf
Im Sommer erreicht die Sonneneinstrahlung ihre höchste Intensität, was zu stärkerer Erwärmung des Bodens und der unteren Luftschichten führt. Diese erhitzte Luft ist leichter und steigt deshalb in die Höhe. Wenn diese warme, aufsteigende Luft auf kältere Luftschichten in der Höhe trifft, kühlt sie ab. Die in der Luft enthaltene Feuchtigkeit kondensiert dann und bildet Wolken, aus denen schließlich Gewitter entstehen können.
Je heißer die Luft am Boden ist, im Vergleich zur Luft hoch am Himmel, umso größer ist das Gewitterpotenzial. Im Sommer sind diese Temperaturunterschiede besonders groß. Das fördert die Bildung von Aufwinden, die notwendig sind, damit sich Gewitterwolken entwickeln können.
Diese Wolken reichen etwa 10km weit hoch in die Atmosphäre und zeigen sich oft in Form eines Ambosses mit einer breiten, flachen Oberkante. So kann man Gewitter auch dutzende Kilometer weit entfernt schon erkennen.
Gewitter brauchen viel Wasserdampf
Ein weiterer wichtiger Faktor im Sommer sind die längeren Tage und die höheren Temperaturen, die zur vermehrten Verdunstung von Wasser führen. Diese zusätzliche Feuchtigkeit in der Atmosphäre verstärkt die Gewitterbildung, da für ein kräftiges Gewitter viel Wasserdampf benötigt wird.
In den Alpen und anderen Gebirgsregionen spielt auch die Topographie eine Rolle. Gebirge können die aufsteigende Bewegung der Luft zusätzlich verstärken, was die Entstehung von Gewittern begünstigt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die hohe Verfügbarkeit von Wärme und Luftfeuchtigkeit zusammen mit der intensiven Sonneneinstrahlung die Sommermonate zur Hauptzeit für Gewitter macht.
Übrigens: Gewitter können auch mit kräftigen Schneeschauern im Winter entstehen, das passiert allerdings viel seltener als im Sommer. Am häufigsten treten Wintergewitter hierzulande bei einer Nordwestströmung im Bereich der Nordseeküste sowie an den Nordwesträndern von Ardennen, Eifel, Bergischem Land, Sauerland, Weserbergland und Harz auf.