Sonnenstürme – was Polarlichter mit Stromausfällen zu tun haben

Sonnenstürme – was Polarlichter mit Stromausfällen zu tun haben

Die Sonne ist das Zentrum unseres Sonnensystems und gleichzeitig die wichtigste Energiequelle der Erde. Sie sendet konstant Strahlung und geladene Teilchen wie Elektronen und Protonen ins Weltall aus, die auch auf der Erde ankommen. Diesen permanenten Strom von Sonnenenergie ins Weltall nennt man Sonnenwind.

Von Zeit zu Zeit stößt die Sonne diese Partikel und die Strahlung aber auch explosionsartig stark aus. In so einem Fall spricht man von einer Sonneneruption – und der kräftige Partikelstrom, der ins Weltall geschleudert wird, wird Sonnensturm genannt.

Wenn so ein Schwall auf die Erde zusteuert, können diese Partikel und Strahlung auf unserem Planeten wichtige Technologien stören. Diese geomagnetischen Stürme beeinflussen Funkverbindungen, Radiosender, Satellitenübertragungen, Navigation, GPS und sogar das Stromnetz.

Schäden am Stromnetz möglich

Starke geomagnetische Stürme sind zwar selten, aber trotzdem erfordern sie unter Umständen Korrekturen von Stromnetzbetreibern, um die Spannung konstant zu halten. Extreme geomagnetische Stürme können sogar ernsten Schaden an Hochspannungs-Transformatoren verursachen. Um diese zu reparieren, vergehen meist mehrere Tage oder Wochen, je nachdem wie groß das Stromnetz ist.

Behörden wie die amerikanische Weltraumbehörde der NOAA warnen rechtzeitig vor Sonnenstürmen, damit z.B. Strombetreiber die nötigen Vorkehrungen treffen können.

So schön kann Weltraumwetter sein

Diese solaren Ausbrüche haben auch eine schöne Seite: Die berühmte Aurora Borealis, auch Polarlicht genannt, wird dadurch verursacht. Diese farbenfrohen, tanzenden Lichtsäulen am Himmel entstehen, wenn Elektronen auf die äußere Erdatmosphäre stoßen. Je mehr Partikel von der Sonne ausgesendet werden, desto stärker erstrahlt die Aurora.

Das Polarlicht ist das einzige Phänomen, was uns das Weltraumwetter mit bloßen Augen wahrnehmen lässt.

Der Sonnenzyklus spielt auch eine Rolle

Die Häufigkeit und die Stärke der geomagnetischen Stürme hängt von der Sonnenaktivität ab – und diese schwankt im Laufe der Jahre messbar. Etwa alle elf Jahre durchläuft die Sonne ein Maximum und Minimum ihrer Aktivität. Messbar ist die Aktivität durch die Anzahl der sichtbaren Sonnenflecken. Sonnenflecken sind dunkle Stellen auf der Sonnenoberfläche, die durch starke Magnetfelder verursacht werden.

Mit sinkender Aktivität nimmt auch die Zahl der Sonnenflecken ab. Wenn der Sonnenzyklus ein Minimum erreicht, kommt weniger Strahlung auf der Erde an. Sonnenstürme kommen dann auch seltener vor.

Graph der Sonnenaktivität seit 1975.
Graph der Sonnenaktivität seit 1975.

Im Jahr 2020 befinden wir uns im solaren Minimum, und nun beginnt der neue Sonnenzyklus Nr. 25. Genauere Infos und aktuelle Daten zum Weltraumwetter findet ihr auf www.spaceweatherlive.com/de.


Übrigens: Es gibt Theorien, die einen Zusammenhang zwischen der Sonnenaktivität und Wetterlagen herstellen. Allerdings sind diese noch nicht ausreichend erforscht und daher noch nicht zuverlässig genug, um für die Wettervorhersage benutzt zu werden.

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